Geständnis: Ich bin ein Dark Mode Junkie. VS Code? Dark Theme. Terminal? Natürlich schwarz. Spotify, Discord, Slack – alles dunkel. Wenn es eine Dark Mode Option gibt, ist sie bei mir aktiviert. Punkt.
Aber dann passierte etwas Seltsames: Bei meinen Dokumentations-Tools stellte ich auf hell um. Genauer gesagt auf „Soft Paper“ – ein Theme, das aussieht wie hochwertiges Schreibpapier. Und plötzlich machte Schreiben wieder Spaß.
Der Auslöser: Ein Video von Nick Milo
Alles begann mit einem YouTube-Video von Nick Milo, in dem er über die Wichtigkeit von Themes in Obsidian spricht. Seine These: Unsere Umgebung beeinflusst unser Denken. Und wenn wir den ganzen Tag auf einen Bildschirm starren, dann sollte dieser Bildschirm uns beim Denken unterstützen, nicht behindern.
Er stellte sein „Soft Paper“ Theme vor – und ich war sofort fasziniert. Keine harten Kontraste, keine grellen Farben. Stattdessen ein warmer, papierähnlicher Hintergrund (#F6F3EE), der an hochwertiges Schreibpapier erinnert.
„Our surroundings influence our mindset, and selecting the right theme can help us think more effectively.“ – Nick Milo
Dark Mode vs. Soft Paper: Der Praxistest

Nach zwei Wochen Test war das Ergebnis eindeutig: Während Dark Mode perfekt für Code-Sessions bis spät in die Nacht ist, macht Soft Paper das Schreiben und Lesen von Dokumentation zu einem völlig anderen Erlebnis.
Was macht Soft Paper so besonders?
- Der warme Hintergrund: Statt reinem Weiß (#FFFFFF) verwendet Soft Paper ein warmes Beige (#F6F3EE). Das reduziert die Augenbelastung erheblich, ohne die Lesbarkeit zu beeinträchtigen.
- Georgia als Hauptschrift: Serifenschriften auf Bildschirmen? Früher undenkbar. Aber moderne Displays machen’s möglich – und Georgia liest sich fantastisch.
- Durchdachte Gewichtungen: h1 mit font-weight 900, h2 mit 100 (!) – diese extremen Kontraste schaffen eine klare Hierarchie ohne Farb-Chaos.
- Sanfte Schatten statt harte Linien: Cards haben subtile Schatten (0 4px 16px rgba(0, 0, 0, 0.1)), die Tiefe schaffen ohne aufzudrängen.
Die Psychologie dahinter
Es gibt einen Grund, warum Bücher nicht auf schwarzem Papier mit weißer Schrift gedruckt werden. Unser Gehirn ist evolutionär darauf programmiert, dunkle Markierungen auf hellem Hintergrund als Information zu interpretieren.
Dark Mode kehrt das um – was für kurze Code-Snippets funktioniert, wird bei längeren Texten anstrengend. Die Augen müssen härter arbeiten, um den Fokus zu halten. Bei Soft Paper hingegen fühlt sich das Lesen natürlich an.
💡Meine Erkenntnis
Dark Mode ist ein Werkzeug für spezifische Situationen – nicht die Lösung für alles. Für Code bei wenig Licht? Perfekt. Für stundenlanges Schreiben und Lesen? Soft Paper gewinnt haushoch.
Mein neuer Workflow
Heute nutze ich ein hybrides Setup:
- VS Code & Terminal: Weiterhin Dark Mode (One Dark Pro)
- Slack: Dark Mode – für schnelle Chats perfekt
- Obsidian & Confluence: Soft Paper Theme
- E-Mail: Soft Paper mit reduzierten Kontrasten
- Browser: Automatic Dark Mode nur nach 21 Uhr
Das Ergebnis? Ich schreibe mehr, lese konzentrierter und meine Augen fühlen sich am Ende des Tages weniger erschöpft an.
Soft Paper für einefacheprojekte.de
Diese Erfahrung hat mich so überzeugt, dass ich für einefacheprojekte.de eine eigene Soft Paper Ansicht entwickelt habe. Wenn ich schon den ganzen Tag Tipps für bessere Produktivität teile, dann sollte auch das Lese-Erlebnis produktiv sein.
Die warmen Farben, die Georgia-Schrift, die sanften Schatten – all das schafft eine Umgebung, in der man gerne verweilt. Wo man nicht nur schnell Informationen scannt, sondern wirklich liest und versteht.
Ein Experiment für dich
Probier’s aus: Stell dein Lieblings-Schreibtool für eine Woche auf ein helles, papierähnliches Theme um. Achte darauf, wie sich dein Schreibfluss verändert, wie lange du konzentriert bleiben kannst, wie deine Augen sich anfühlen.
Ich wette, du wirst überrascht sein. Manchmal ist die beste Produktivitäts-Verbesserung nicht das neueste Tool oder der cleverste Workflow – sondern einfach die richtige Farbe unter deinen Worten.
P.S.: Keine Sorge, ich bleibe dem Dark Mode treu – aber eben nur dort, wo er wirklich Sinn macht. Für alles andere gibt’s jetzt Soft Paper. Meine Augen danken es mir jeden Tag.
Schreibe einen Kommentar